Birke

Die Birke: In historischen Werken als heiliger Baum beschrieben, hat wunderbare Heilkräfte.

Birke (Betula) – Historisch

Ein bisschen Magie… aus alten Schriften

Nach dem Volksglauben wird angenommen, dass Bäume, insbesondere Birken, unter dem Schutz des Gottes Thor stehen. Dadurch wird der Ort, an dem eine Birke steht, als besonders magisch und geschützt betrachtet. Birkenzweige werden verwendet, um negative Energien zu vertreiben, indem man sanft über die Person oder das Tier streicht. Ein aus Birkenreisig gefertigter (Hexen-)Besen dient ebenfalls dazu, Räume von solchen Energien zu reinigen.

Die Birke ist der erste Baum im keltischen Baumkalender und steht für die Zeit vom 24. Dezember bis 20. Januar. Sie ehrten sie zudem mit dem 24. Juni, drei Tage nach der Sommersonnenwende, ein ebenso wichtiges Datum wie der 24. Dezember, der drei Tage nach der Wintersonnenwende liegt.

Auch im slawischen und germanischen Volksglauben spielt die Birke seit alters her eine wichtige Rolle. In der Walpurgisnacht vor dem 1. Mai gebietet die heilige Walburga über Hexen, Geister und Dämonen, die alle auf Birkenbesen auf den Blocksberg ritten. Die Birkenrute galt als Lebensrute. Man glaubte, dass Krankheiten auf die Birke übertragen werden können („Beruf-/Beschreipflanze“). Im deutschen Volksglauben wird die Birke als Lebensbaum betrachtet, was sich z.B. in der Tradition des Maibaumes zeigt. Aus dem 14. Jh. kennen wir die Herstellung von wohlschmeckendem Birkenwein.

Botanik

Die Birke ist bekannt durch ihre weiße Rinde, die sich in waagrechten Streifen abschälen lässt. Die Bäume werden bis zu 26 Meter hoch. Die Blütezeit der Birke ist im März und im April. Die Blütenknospen werden auch in diesen Monaten gesammelt. Die Blätter werden je nach Region von Mai bis Juni gesammelt. Der Birkensaft wird auch im Juni gewonnen.

willfort

Heilwirkung

Heilkräftige Pflanzenteile sind Blätter, Knospen, Birkensaft und Birkenrinde.

Die Birke beinhaltet unter anderem Flavonoide, Gerbstoffe, Vitamin C und Phenolcarbonsäuren: Chlorogensäure. Dabei wirkt sie vor allem: blutreinigend, harntreibend, Blasenentzündung, gegen Nierenschwäche, Nierensteine, Rheuma, Gicht, Ödeme, Hautprobleme, Ekzeme, Flechten, Allergien, Diabetes (unterstützend – leicht Fälle), Husten, Haarausfall, Schuppen und  Durchfall. Birke unterstützt bei Diäten und ist ein hervorragendes Heilmittel, das entschlackend wirkt. Am häufigsten wird Birke als Tee eingenommen.  Dazu werden vor allem die Blätter der Birke gesammelt (Betulae folium).

1 TL/ 3x täglich. Der Tee wirkt stark harntreibend, sodass er gut gegen Rheuma, Gicht und andere Stoffwechselerkrankungen hilft. Wenn man über mehrere Wochen hinweg täglich drei Tassen Birkenblätter-Tee trinkt, können in manchen Fällen sogar Nierensteine aufgelöst werden. Der Tee wirkt stark entwässernd und wird oft für eine Frühjahrskur verwendet.

Zu Entschlackungszwecken kann man auch Birkensaft einnehmen. (Willfort, 1986, S. 74ff)

Birensaft

Aus der TCM

Tee aus den Knospen bei Magen-Darm-Leiden  mit Diarrhöe: 2 TL mit einer Tasse Wasser 10 Min kochen lassen und dann trinken. Max. 3 Tassen täglich. (Traversier, 2014, S.85)

Nebenwirkungen: Birkenblätter können den Elektrolythaushalt beeinflussen. Nicht für Kinder unter 6 Jahren geeignet. Auch nicht für Schwangere, Stillende und empfindliche Personen geeignet. Im Zweifel bitte die Einnahme mit Arzt/Ärztin absprechen.

Kosmetik

Bei hartnäckigen Hauterkrankungen kann man Birkenaufguss sowohl trinken als auch für Waschungen und Bäder verwenden. Auch Abkochungen der Birkenrinde kann man für die äußerliche Anwendung von schweren Hauterkrankungen einsetzen. Besonders gut wirkt er gegen Schuppen. Dafür kann man aber auch fertigen Birkensaft auf die Kopfhaut einreiben.

Birkenwasser gegen Schuppen

Birkenwasser reguliert und normalisiert  die Talgproduktion und hilft so gegen Schuppen.

Rezept
2 Handvoll frische Birkenblätter
1 Handvoll Brennnessel-Blätter
4 EL Rosmarin-Nadeln
100 ml Kamillentee
500 ml Korn oder Vodka

Außerdem
1 Glas mit Schraubverschluss
1 Sprühflasche

Die Blätter reinigen und in schmale Streifen schneiden. Zusammen mit den Rosmarin-Nadeln in ein Weck-Glas geben. Alkohol darüber gießen und das Glas gut verschließen, dann drei Wochen lang ruhen lassen. Ab und zu das Glas schütteln, um die Wirkstoffe freizusetzen. Nach dieser Zeit den Ansatz zuerst durch ein Sieb, dann durch ein Baumwolltuch oder einen Kaffeefilter filtern. Anschließend mit Kamillentee vermengen und in eine Sprühflasche abfüllen.

Das Birkenwasser könnt täglich auf die Kopfhaut sprühen und es muss nicht ausgewaschen werden.

Weitere Rezepte

Birkenknospentinktur

Zutaten
1 Glas Birkenknospen
1 Flasche Vodka oder Korn

Zubereitung
Die Birkenknospen in ein Glas geben.
Mit dem Vodka oder Korn auffüllen.
Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort 4-6 Wochen ziehen lassen.
Die Tinktur abseihen und in kleine Flaschen füllen.

Ölauszug aus Birkenblätter

Zutaten
100 ml Olivenöl
50 g Birkenblätter

Zubereitung
Die Birkenblätter in kleine Stücke schneiden.
In ein Glas geben und mit dem Olivenöl übergießen.
Das Glas verschließen und an einem warmen Ort 4-6 Wochen ziehen lassen.
Das Öl abseihen und in kleine Flaschen füllen.

Gut als Massageöl gegen Cellulite. Wirkt hautstraffend

Abschließend

Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.

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Quellen:
Traversier, R. 2014. Westliche Pflanzen und ihre Wirkung in der TCM, Haug
Willfort, R. 1986. Gesundheit durch Heilkräuter, Trauner