Vielleicht kennt ihr Ingwer ja schon als exotisches Gewürz für asiatische Gerichte oder als wohltuenden Tee. Es gibt ihn jetzt schon in jedem Supermarkt zu kaufen. Er ist auch eine vielseitige Heilpflanze und wirkt beispielsweise gegen Übelkeit, aber auch gegen Entzündungen.
Ingwer (Zingiber officinale)
Aus alten Schriften
Ingwer gilt als magische Wurzel. Um Geld anzuziehen, pflanzt man eine Ingwerwurzel und zieht daraus eine Pflanze. Diese Pflanze muss pulverisiert werden. Streut man das Pulver über Geld, steht Reichtum ins Haus. Die Bewohner der Pazifischen Inseln setzen seit Jahrhunderten auf Ingwer als Zauberkraut. Krankenbehandlungen werden oft durch den Konsum von Ingwer verstärkt.
Die Heilwirkung von Ingwer
Ingwer (Zingiber officinale) ist für seine vielfältigen Heilwirkungen bekannt, die durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt wurden:
- Antioxidative Eigenschaften: Die in Ingwer enthaltenen Verbindungen, insbesondere Gingerole und Shogaole, wirken stark antioxidativ und helfen dabei, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren
- Entzündungshemmende Wirkung: Ingwer kann entzündungsbedingte Krankheiten wie Arthritis lindern, indem er entzündungsfördernde Enzyme im Körper hemmt
- Übelkeitslinderung: Ingwer wird seit langem zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt, insbesondere bei Schwangerschaft, Reisekrankheit und Chemotherapie.
- Verdauungsförderung: Er regt die Produktion von Speichel und Galle an, was die Verdauung fördert und Magenprobleme wie Blähungen oder Verdauungsstörungen lindert.
- Blutzuckerregulierung: Studien zeigen, dass Ingwer bei der Senkung des Blutzuckerspiegels helfen und somit vorteilhaft bei der Behandlung von Diabetes sein kann.
- Schmerzlinderung: Dank seiner entzündungshemmenden Wirkung hilft Ingwer auch bei der Linderung von Muskelschmerzen nach intensiver körperlicher Aktivität.
- Cholesterinsenkung: Ingwer kann die Lipidwerte im Blut senken und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
- Krebsvorbeugung: Einige Studien weisen darauf hin, dass die in Ingwer enthaltenen Verbindungen möglicherweise das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen können.
- Stärkung des Immunsystems: Ingwer hat antimikrobielle Eigenschaften, die das Immunsystem stärken und den Körper vor Infektionen schützen können
- Linderung von Atemwegserkrankungen: Traditionell wird Ingwer bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen, Erkältungen und Husten eingesetzt, da er schleimlösend und entzündungshemmend wirkt. [1, 2]
Buchtipp dazu
Was macht Ingwer so gesund?
Er wirkt ähnlich wie Aspirin: blutverdünnend und schmerzlindernd. Daher hat er sich in der Schmerztherapie als schonender und zuverlässiger Wirkstoff einen Namen gemacht. Ingwer fördert nicht nur den Stoffwechsel und die Verdauung, sondern auch die Durchblutung. Das Wärmegefühl im Körper und eventuell auch ein leicht geröteter Kopf sind die sichtbaren Zeichen dieser Wirkung. Er ist daher also bestens geeignet zur Vorbeugung gegen Gefäßerkrankungen.
Nebenwirkungen: Ingwer ist scharf und kann von empfindlichen Personen nicht vertragen werden. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass er blutverdünnend wirkt.
Anwendungen
Ingwer-Umschläge
Bei rheumatischen Beschwerden oder Muskelschmerzen helfen heiße Ingwer-Umschläge.
Ein ca. 3 cm langes Ingwerstück klein schneiden und mit einem ¾ Liter kaltem Wasser ansetzen. Dann ca 45 Minuten in einem geschlossenen Topf köcheln. Ein Baumwolltuch mit dem Sud tränken und möglichst heiß (aber nicht so heiß, dass man sich verbrennt!) auf die schmerzenden Stellen legen. Vollbäder mit Ingwer-Sud sollten nicht durchgeführt werden.
Ingwer-Tee
Dieser Tee hilft gegen Blähungen und Völlegefühl, bei Gastritis und hohen Blutfettwerten sowie bei Infektionen der Atemwege (Grippe) wirkt der Tee fiebersenkend und schleimlösend. 1 Esslöffel frische Ingwerwurzelstückchen mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen. Fünf bis acht Minuten zugedeckt ziehen lassen und 3 – 5 Tassen am Tag trinken. Bei einer beginnenden Erkältung rasch hintereinander 1 bis 2 Tassen mit Honig gesüßt trinken.
Ingwersirup gegen Erkältungen
- für eine 250 ml große Flasche
- ein Daumengroßes Stück Ingwer
- eine Zimtstange
- 3 EL Honig
- zirka 5 Kardamomkapseln und
- 300 ml Wasser
Zubereitung: Den Ingwer schälen und mit den anderen Zutaten in einem Topf auf kleiner Flamme mindestens 30 Minuten lang köcheln lassen. Dabei sollte sich die Flüssigkeit reduzieren. Das riecht übrigens herrlich. Alles abfiltern und mit 3 Esslöffeln Honig vermengen, so dass sich der Honig gut aufgelöst. Die Flüssigkeit in eine Flasche füllen. Im Kühlschrank hält sich der Ingwersirup mindestens 1 Monat lang.
Ingwerpasten – einmal süß, einmal salzig
Süß
- 50 Gramm Ingwer
- 80 Gramm Zucker (weiß oder braun)
Salzig
- 50 Gramm Ingwer
- 7 Gramm Salz
- 15 ml Olivenöl
Beide Varianten werden nach dem gleichen Schema zubereitet.
Zubereitung: Ingwer waschen, schälen (optional) und in kleine Stücke schneiden. Ab damit in den Mixer und die jeweils die restlichen Zutaten dazu mischen.
Beide Varianten schätze ich sehr, denn damit kann man den Ingwer haltbar machen oder auch einfrieren. So muss man unbenutzten Ingwer nicht mehr wegschmeißen. Die süße Ingwerpaste verwende ich als Tee. Also einen Teelöffel der süßen Paste mit kochendem Wasser aufgießen. Die salzige Paste verwende ich zum Würzen von asiatischen Gerichten, wie z.B. einen Wok oder für eine leckere Kürbissuppe.
Ingwer-Zitronenhonig gegen böse Erkältungen
Dazu gibt es ein Video von mir. Dieses findet ihr auf meinem YouTube – Channel -> Ingwer-Zitronenhoning.
Vorbeugender Vitamin C-Drink
- 1 Zitrone
- 1 Orange
- 3 Stück Ingwer (daumendick)
- 1 Liter Wasser
Alles zusammen in eine Karaffe geben und über den Tag verteilt trinken. Kann man auch gut im Büro machen.
Anti – Kopfschmerz – Trunk
- 2 Stück Ingwer (daumengroß)
- Saft einer halben Zitrone
- 1 Stängel Zitronenverben
- 250 ml Wasser
Wasser zum Kochen bringen und alles zusammen in das Wasser mischen. 15 Minuten ziehen lassen und dann trinken.
Tee gegen den Winterblues
- ½ Tasse Wasser
- ½ Tasse Milch
- ½ TL Kurkuma
- 1 TL Zimt
- ½ TL Ingwer
- 1 TL Honig
Wasser kochen, dann die kalte Milch dazu. Man kann statt Kuhmilch auch Mandel- oder Sojamilch verwenden. Alle Zutaten dazu und mehrmals täglich trinken.
Quellen
[1] Wang, H. (2020). Introductory Chapter: Studies on Ginger. IntechOpen. doi: 10.5772/intechopen.89796
[2] Anh NH, Kim SJ, Long NP, Min JE, Yoon YC, Lee EG, Kim M, Kim TJ, Yang YY, Son EY, et al. Ginger on Human Health: A Comprehensive Systematic Review of 109 Randomized Controlled Trials. Nutrients. 2020; 12(1):157. https://doi.org/10.3390/nu12010157
Abschließend
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