Schon in prähistorischen Siedlungen fand man Holundersamen, die Menschen verehrten ihn als Glücksbringer. Die Verstümmelung eines Strauchs bedeutete Unglück und Tod. Auch in Harry Potter hat der Elder-Stab (Zauberstab aus Holunder) die größte Macht. Die Menschen verehrten die Heilpflanze aufgrund des vielfältigen Einsatzes in Medizin und Küche. Auf jeden Fall gehört er in jeden Garten.
Der heilige Holunder (Sambucus nigra)
Es gibt zirka zwanzig Arten von Holunder. Mancherorts ist er auch als Fliederbeerbusch oder Holler bekannt. Er gehört zu der Familie der Moschusgewächse. Die Blüten werden zwischen Mai und Juni und die Beeren im Herbst gesammelt. Man findet sie in Form von kleinen Bäumen, Sträucher oder Halbsträucher, die bis zu 15 Meter hoch werden können. In unseren Gefilden sind sie zumeist so um die 7 bis 8 Meter hoch. Der Holunder gehört zu den Pflanzen, bei denen die gesamte Pflanze, je nach Anwendungsgebiet, verarbeitet wird.
Achtung! Der Holunder hat einen giftigen Doppelgänger, den Zwergholunder oder auch Attich genannt. Passt beim Sammeln daher auf folgende Merkmale auf:
- Der Attich gedeiht krautartig, der Holunder hingegen verholzt.
- Attichbeeren haben in der Fruchtschale leichte Dellen.
- Attichbeeren sind immer aufrecht, der Holunder hingegen lässt seine Beeren hängen.
- Der Zwergholunder wird max. 1,50 Meter hoch.
Heilwirkung
Er wirkt gegen Erkältungen, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, pilztötend, schleimlösend, schweißtreibend und vor allem unterstützt er Milz, Niere und Magen.
Holunder wird seit Jahrhunderten für seine vielfältigen Heilwirkungen geschätzt. Die Blüten und Beeren des Holunders enthalten eine Fülle von bioaktiven Verbindungen wie Flavonoide, Phenolsäuren und Anthocyane, die entzündungshemmende, antioxidative und immunstimulierende Eigenschaften haben. Studien haben gezeigt, dass Holunderextrakte bei der Behandlung von Erkältungen und Grippe helfen können, indem sie die Symptome lindern und die Dauer der Erkrankung verkürzen[2]. Darüber hinaus unterstützt Holunder die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems, wirkt blutreinigend, harntreibend und hilft bei der Linderung von rheumatischen Beschwerden [3]. Es ist wichtig zu beachten, dass Holunder in verschiedenen Formen wie Tee, Saft oder Sirup konsumiert werden kann, und dass eine angemessene Dosierung und Konsultation eines Arztes im Falle von Gesundheitsproblemen empfohlen wird.
Nebenwirkung: Der Verzehr roher Früchte kann gegebenfalls zu Magen-Darm-Beschwerden führen. [1]
Rezepte
Holunderblütentee
Besonders gute Wirkung erzielt dabei der Holunderblütentee. Dabei nehmen Sie einen 1 Teelöffel mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und in kleinen Schlucken trinken.
Holunder-Tinktur
Neben dem klassischen Tee kann man auch Holunder in Form einer Tinktur zu sich nehmen. Sie hilft unter anderem bei hartnäckigen Erkältungskrankheiten und kann äußerlich angewandt die Wundheilung unterstützen.
Kräftigender Beerentrunk (schmeckt auch Kindern) aus Holunder
- 2 Teile Weißdorn- und Holunderbeeren
- 1 Teil Heidelbeeren
- 1 Teil kleingeschnittene, getrocknete Feigen
- Schale einer unbehandelten Zitrone
- einige Gewürznelken
- 2 zerkleinerte Zimtstangen
- einen Aufguss bereiten und 15 Min. ziehen lassen
Holunderblütensirup
In einem ersten Schritt müsst ihr die Holunderblüten auch Dolden genannt sammeln. Holunder wächst in Parks und in Wälder. Manche haben auch einen Buschen im Garten. Die beste Sammelzeit ist Mai und Juni.
- 1 Kilo Sirupzucker (man kann aber auch anderen Zucker verwenden)
- 1 Liter Wasser
- 2 Bio – Zitronen
- 25 Dolden Holunder
Zubereitung
- Dolden von Blättern und Stielen entfernen
- Biozitronen schneiden
- 2 Esslöffel Zucker dazu
- 1 Liter kochendes Wasser darüber und alles für 24 Stunden ziehen lassen.
- Alles abseihen und mit dem restlichen Zucker aufkochen, sodass ein Sirup entsteht. Schmeckt mit Mineralwasser oder Sekt.
Hier geht’s zum Anleitungsvideo
Holunderblütengelee
Ein weiteres leckeres Rezept ist, das Holunderblütengelee.
- 30 Holunderblütendolden
- 3 Lemonen
- 1 Liter Wasser
- 1 kg Gelierzucker im Verhältnis 1:2
Zubereitung (ähnlich, wie der Sirup:)
- Dolden von Blättern und Stielen entfernen
- Gut durchwaschen
- Lemonen schneiden
- 1 Liter kaltes Wasser darüber und alles für 24 Stunden ziehen lassen.
- Am nächsten Tag alles abseihen und in die verbleibende Flüssigkeit den Gelierzucker geben.
- Unter ständigem Rühren 5 Minuten kochen lassen.
- Wenn man mag, den weißen Schaum abschöpfen und ich Einmachgläser füllen.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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