In diesem Beitrag sollen all jene, die mit dem Handwerk der Kräuterhexe starten wollen eine Übersicht über die wichtigsten Grundrezepte erhalten.
Grundrezepte der Heilkräuterverarbeitung
Einige von euch haben bestimmt Lust bekommen einige Kräuterrezepte selbst auszuprobieren. In diesem Beitrag findet einen Überblick über die wichtigsten Basiszubereitungen zusammengefasst.
Creme
Folgende Grundzutaten braucht ihr dafür
- 100 ml Kräutertee
- 100 ml hochwertiges Öl, wie zum Beispiel Mandelöl
- 15 gr Bienenwachs oder Carnaubawachs
- 15 gr Wollwachs
- 5 Tropfen eines ätherischen Öls
- Für die Wasserbasis den Kräutertee auf zirka 50 Grad abkühlen lassen.
- Für die Ölbasis das Öl in einen sterilen Behälter im Wasserbad auf 50 Grad erwärmen.
- Anschießend Bienenwachs und Wollwachs hinzufügen und darin schmelzen.
- Schließlich den Kräutertee hinzufügen und so lange rühren, bis die Masse kalt ist.
- Am Ende ein ätherisches Öl nach Wahl hinzufügen
Hydrolat
Folgende Grundzutaten braucht ihr dafür
- Mind. 2 Handvoll frische Kräuter
- Wasser mindestens 300 ml
- einen größeren Kochtopf mit Deckel
- eine Tasse
- ein Sieb oder einen Einsatz für einen Dampfgarer
- Grundsätzlich funktioniert die Herstellung des Hydrolats nach einer Dampfgarungsmethode.
- Dazu füllt ihr den Topf mit Wasser und setzt das Sieb oder das Dampfgarungssieb hinein.
- Dann füllt ihr das Sieb mit Kräuter auf und stellt in die Mitte eine Tasse, die mind. 100 ml Fassungsvermögen haben.
- Anschließend setzt in den Deckel verkehrt auf den Topf und stellt den Topf bei geringer Temperatur auf den Herd für mind. 1 -2 Stunden.
Durch den Dampf entsteht das Hydrolat, das in der Tasse aufgefangen wird. - Der Prozess kann beschleunigt werden. Wenn ihr während des Vorgangs Eiswürfel auf den Deckel gebt. (Diese aber bitte in einem Plastiksack. Das Eis schmilzt sehr schnell und sonst habt ihr eine Überschwemmung in der Küche.)
- Beispiel dazu: Minzhydrolat
Kräuterölauszug nach
der kalten Methode
- Kräuter sammeln. Ihr könnt dafür die Blätter oder die Blüten der Kräuter verwenden. Ich persönlich wasche die Kräuter kurz ab. Es gibt Personen, die das nicht tun. Da ich keine Insekten im Öl haben möchte, kommen die Kräuter kurz vor der Verarbeitung unter einen kalten Wasserstrahl. Ihr sollte die Kräuter in der Früh sammeln, da sind in der Regel auch weniger Insekten auf ihnen. Ihr könnt frische oder getrocknete Kräuter dafür verwenden.
- Die Kräuter in ein Schraubglas geben.
- Mit Distelöl in einem Verhältnis von 1:10 bei frischen Kräutern und im Verhältnis 1:20 bei getrockneten Kräutern übergießen. (Z. B. 10 Gramm Heilkraut frisch : 100 ml Öl ) Anschließend das Glas verschließen. Statt Distelöl könnt ihr auch ein anderes hochwertiges Pflanzenöl verwenden, beispielsweise Oliven-, Mandel- oder Jojobaöl.
- Bei Zimmertemperatur, ohne direkte Sonneneinstrahlung für drei bis sechs Wochen ziehen lassen.
- Das Glas alle zwei Tage schütteln, damit sich die Wirkstoffe besser lösen.
- Nach Ablauf der Zeit durch einen Kaffeefilter abseihen.
- Fertiges Öl in dunkle Glasflaschen abfüllen.
- Beispiel dazu: Spitzwegerichöl
Kräuterölauszug
nach
der warmen Methode
Diese Methode geht schneller als die kalte, doch durch das warme Verfahren gehen eine Vielzahl von Inhaltsstoffen verloren, dafür ist die Schimmelgefahr geringer.
- Kräuter in ein hitzebeständiges Glas (z. B. ein Rex-Glas, oder Topf) geben und mit Öl übergießen. Das gleiche Mischungsverhältnis wie oben bei der kalten Methode angeführt.
- Einen kleinen Topf mit ungefähr drei bis vier Zentimetern Wasser befüllen und auf maximal 40 Grad Celsius erwärmen. Am besten ihr verwendet dafür einen Bratenthermometer.
- Im Wasserbad das Kräuter – Öl – Gemisch zirka 1 – 2 Stunden ziehen lassen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Ihr werdet sehen, die ganze Küche riecht dann herrlich gut nach Kräutern.
- Das Öl gut verschließen und 5 Tage nachreifen lassen.
- Danach das Öl abseihen und in eine dunkle Glasflasche füllen.
- Beispiel dazu: Öl aus rotem Weinlaub
Salben
Folgende Grundzutaten benötigt ihr für eine einfache Salbe:
- 30 ml Öl (hochwertig, biologisches z. B. Rapsöl, Olivenöl, Jojobaöl, Mandelöl)
- 2 Gr Bienenwachs als vegane Alternative könnt ihr Carnaubawachs dafür verwenden.
- 10 Tropfen eines ätherischen Öls
- Vermischt Wachs und Öl in einem Glasbehälter und stellen diesen in ein Wasserbad bei mittlerer Hitze.
- Wartet solange, bis sich das Wachs aufgelöst hat und rührt dann die Mischung um.
- Um die Konsistenz zu prüfen, gebt ein paar Tropfen auf einen kalten Teller und lasst diesen erkalten.
- Ergänzt je nach Bedarf Öl oder Wachs.
- Entfernt die Mischung aus dem Wasserbad, sobald ihr mit der Konsistenz zufrieden seid und lasst sie sodann auf Handwärme abkühlen.
- Fügt dann ätherische Öle (auf diese Menge nicht mehr als bis zu 10 Tropfen) und Wirkstoffe nach Wahl hinzu und vermischen diese gut.
- Verschließt die Salbe, sobald sie abgekühlt ist.
- Dunkel und kühl gelagert, können Salben bis zu ein Jahr lang haltbar bleiben.
- Beispiel dazu: Wärmende Rosmarinsalbe
Tinkturen
Generell benötigt ihr zur Herstellung von Tinkturen Alkohol. Es empfiehlt sich 70 – 90 %igen Alkohol aus der Apotheke oder hochwertigen Schnaps, Weingeist oder Korn zu besorgen.
Wenn ihr die Tinktur ohne Alkohol herstellen möchtet, verwendet dafür Apfelessig. Am besten einen den man selbst hergestellt hat. Hier könnt ihr mein Apfelessigrezept dazu nachlesen.
- Füllt die Gläser (am besten sind weithalsige) mit den Wurzelstücken, Kräutern, Blättern oder Blüten auf (je nachdem, welche Tinktur ihr anfertigt) und danach
- gießt nun mindestens so viel Alkohol bzw. Apfelessig darüber, dass diese vollkommen bedeckt sind und höchstens so viel, dass man die Tinktur anschließend noch gut schütteln kann.
- Verschließt das Glas und stellt es an einem sonnigen, warmen Platz.
- Wartet 8 Tage bis 6 Wochen (Je länger sie steht, desto stärker wird sie.)
- Am besten lasst die Tinktur durch einen Filter (Kaffeefilter) oder durch ein sehr feines Sieb laufen und füllt den verbleibenden Alkohol in kleine Dunkelglasfläschchen mit Tropfeinsatz oder Pipette.
- Beschriftet darüber hinaus die Fläschchen sorgfältig mit dem Namen der Tinktur und dem Herstellungsdatum.
- Von der fertigen Tinktur kannst du dann z.B. 3 mal täglich 1-2 Teelöffel voll bzw. 20-60 Tropfen einnehmen.
- Dunkel und kühl gelagert können sie bis zu 2 Jahre halten.
- Ein Beispiel dazu: Wurzeltinkturen
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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Super Seite, ich bin gerade am Anfang mich mit Kräutern, deren Wirkung und Verarbeitung zu beschäftigen. Deine Beschreibungen hier machen mich sehr neugierig alles auszuprobieren.
Danke
Deine Seite ist für mich sehr bereichernd. Ich weiß für mich nicht womit ich am besten zuerst beginnen sollte. Am liebsten würde ich alles probieren aber mein Grundwissen ist noch sehr laienhaft.
Ich bin sehr begeistert von deinen vielen und sehr wertvollen Beiträgen und möchte mich an dieser Stelle einmal sehr herzlich für deine Arbeit bedanken!
Vielen lieben Dank!
Meine Tochter hat Neurodermitis und ich wollte Alternativen finden für ihre Haut ohne Kortison.
Ich interessiere mich auch sehr dafür, für was man dieses u jenes Kraut benutzen kann.
Vielen Dank für die nützlichen Rezepte die doch sehr mein Leben bereichern 🙂
Ich wollte immer Rezepte haben, die man leicht anwenden kann ohne Unmengen von Geld auszugeben.
Vielen Dank für den tollen Block! ❤️🌼🌺🌹🪻
LGr aus Berlin
Vielen lieben Dank!