Hagebutte – Rosa canina
Botanik der Hagebutte
Die Hagebutte (Rosa canina) gehört zur Familie der Rosengewächse und ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch. Die Pflanze wächst meist als Strauch und ist bekannt für ihre robusten, oft dornigen Äste sowie die leuchtend roten bis orangefarbenen Früchte, die im Herbst reifen. Diese Früchte, die wir als Hagebutten kennen, enthalten eine Vielzahl an Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Hagebutten sind besonders reich an Vitamin C, was sie zu einem wertvollen Stärkungsmittel für das Immunsystem macht. Zudem enthalten sie Polyphenole, Flavonoide und Carotinoide, die antioxidativ wirken und Entzündungen hemmen können.
Die Frucht selbst ist nicht nur für Menschen von Nutzen: In der Natur dient sie Vögeln und anderen Wildtieren als nahrhafte Futterquelle. Die botanische Struktur der Hagebutte ist interessant: Die eigentliche Frucht ist ein sogenannter Sammelnussfrucht, die sich im Inneren der fleischigen Schale verbirgt. Die kleinen Nüsschen sind von feinen Härchen umgeben, die bei uns Menschen als “Juckpulver” bekannt sind, da sie auf der Haut Reizungen auslösen können.
Heilwirkung der Hagebutte
Hagebutten sind als Naturheilmittel für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt. Insbesondere wird Hagebuttenpulver in der Naturheilkunde genutzt, um Gelenkschmerzen zu lindern und die Beweglichkeit bei Arthrose zu verbessern.
Zudem stärkt die Hagebutte das Immunsystem. Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C unterstützt sie den Körper in der kalten Jahreszeit und hilft, Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Auch bei Verdauungsbeschwerden kann Hagebutte helfen: Die Frucht wirkt leicht abführend und fördert eine gesunde Darmfunktion.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verwendung von Hagebutten zur Hautpflege. Dank ihrer antioxidativen Eigenschaften kann Hagebuttenöl bei Hautentzündungen und zur Beruhigung gereizter Haut verwendet werden. Es hilft, die Haut zu regenerieren und schützt vor freien Radikalen, die den Alterungsprozess beschleunigen. [2]
Anwendung der Hagebutte
Die Hagebutte ist vielseitig einsetzbar, und ihre Verarbeitung reicht von Tee über Pulver bis hin zu Öl. Hagebuttentee ist eine wohlschmeckende Möglichkeit, das Immunsystem zu stärken und bei Erkältungen oder leichtem Fieber zu unterstützen. Die Hagebutte kann als Tee, Pulver, Öl oder Marmelade eingenommen werden, je nach gewünschtem Effekt und Geschmack.
- Hagebuttentee: Eine einfache Möglichkeit, die Frucht zu genießen, ist als Tee. Die Hagebutten werden getrocknet und dann aufgebrüht, was einen milden, fruchtigen Tee ergibt, der besonders im Herbst und Winter beliebt ist.
- Hagebuttenpulver: Dieses wird häufig zur Unterstützung bei Gelenkschmerzen eingesetzt. Es ist reich an Vitamin C und antioxidativen Substanzen, die helfen können, Entzündungen zu lindern.
- Hagebuttenöl: Ein hochwertiges Öl, das in der Hautpflege verwendet wird. Es ist besonders reich an essentiellen Fettsäuren und hilft, trockene und rissige Haut zu beruhigen und zu pflegen.
Heilkräuterrezepte mit Hagebutten und ihre Wirkungen
- Hagebutten-Tee zur Stärkung des Immunsystems
- Zutaten: 1 EL getrocknete Hagebutten, 250 ml Wasser.
- Zubereitung: Hagebutten in heißem Wasser 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
- Wirkung: Der hohe Vitamin-C-Gehalt unterstützt das Immunsystem und kann helfen, Erkältungen vorzubeugen.
- Hagebuttenpulver bei Gelenkbeschwerden
- Zutaten: 1 TL Hagebuttenpulver, 200 ml Wasser oder Saft.
- Zubereitung: Das Pulver in Wasser oder Saft einrühren und täglich einnehmen.
- Wirkung: Studien zeigen, dass Hagebuttenpulver entzündungshemmend wirkt und somit Gelenkschmerzen lindern kann.
- Hagebutten-Honig gegen Halsschmerzen
- Zutaten: 2 EL Hagebuttenmark, 1 EL Honig.
- Zubereitung: Hagebuttenmark sind gekochte Hagebutten die durch ein Sieb gestrichen wurden. Beide Zutaten vermischen und langsam löffelweise einnehmen.
- Wirkung: Der Honig wirkt antibakteriell, während die Hagebutte den Körper mit Vitamin C versorgt.
- Hagebutten-Gesichtsmaske für strahlende Haut
- Zutaten: 1 TL Hagebuttenöl, 1 TL Honig, 1 TL Joghurt.
- Zubereitung: Alle Zutaten mischen und auf das Gesicht auftragen, 15 Minuten einwirken lassen und abwaschen.
- Wirkung: Hagebuttenöl wirkt antioxidativ und feuchtigkeitsspendend, was der Haut ein strahlendes Aussehen verleiht.
- Hagebutten-Likör zur Verdauungsförderung
- Zutaten: 200 g frische Hagebutten, 200 ml Wodka, 100 g Zucker.
- Zubereitung: Die Hagebutten waschen und in ein Glas geben. Mit Zucker bestreuen und Wodka darüber gießen. Gut verschlossen etwa vier Wochen ziehen lassen.
- Wirkung: Hilft, die Verdauung anzuregen und kann nach einem schweren Essen als Verdauungshilfe verwendet werden.
- Oxymel aus Hagebutten
- Zutaten: Hagebutten, Honig, Apfelessig
- Zubereitung: Getrocknete oder frische Hagebutten klein hacken. (Um das Ganze noch effektiver zu machen, könnt ihr Echinacea auch noch dazu geben.) Diese dann in ein Schraubglas füllen und mit Apfelessig begießen, sodass sie gut bedeckt sind. Alles gemeinsam zuschrauben. (Essigsäure kann Metall angreifen. Daher ist es empfehlenswert, eine Frischhaltefolie zwischen dem Glas und dem Deckel zu positionieren.) An einem dunkeln wärmeren Platz 3 bis 4 Wochen stehen lassen. Dabei öfters durchschütteln. Danach die Hagebutten abseihen und mit der 4 – fachen Menge Honig auffüllen.
- Wirkung: Wirkt vorbeugend gegen Grippe
- Hagebutten-Narbensalbe
- Hagebutten haben eine heilende Wirkung auch auf unsere Haut. Mit einer selbstgemachten Narbensalbe könnt ihr bestehenden Narben weicher machen. Hier geht’s zum Rezept der Narbensalbe.
Und für alle Feinschmecker gibt es hier noch ein Rezept für eine Hagebuttenmarmelade!
Quellen
[1] Ertas B, Hazar-Yavuz AN, Topal F, Keles-Kaya R, Karakus Ö, Ozcan GS, Taskin T, Cam ME. Rosa canina L. improves learning and memory-associated cognitive impairment by regulating glucose levels and reducing hippocampal insulin resistance in high-fat diet/streptozotocin-induced diabetic rats. J Ethnopharmacol. 2023 Sep 15;313:116541. doi: 10.1016/j.jep.2023.116541. Epub 2023 Apr 23. PMID: 37088237.
[2] Chrubasik C., Roufogalis B.D., Müller-Ladner U., Chrubasik S. A systematic review on the Rosa canina effect and efficacy profiles. Phytother Res, 2008, 22(6), 725-33.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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