Himbeere

Himbeere – Früchtchen mit viel Kraft

Botanik

Die Himbeere (Rubus idaeus) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ursprünglich aus Europa und Nordasien stammend, wächst die Himbeere heute weltweit in gemäßigten Klimazonen.

Tipp: Himbeeren wachsen übrigens auch gut im Kübel auf der Terrasse/Balkon.

Die Pflanze hat biennale Ruten, das heißt, ihre Triebe leben zwei Jahre: im ersten Jahr entwickeln sie sich, im zweiten Jahr tragen sie Früchte und sterben dann ab. Himbeeren sind nicht nur wegen ihres süßen Geschmacks beliebt, sondern auch wegen ihrer zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Buchtipp

Heilwirkung

Himbeeren sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und als Antioxidans wirkt (Crozier, Jaganath, & Clifford, 2006). Darüber hinaus enthalten Himbeeren Ellagsäure, ein Polyphenol mit starken antioxidativen Eigenschaften, das dazu beitragen kann, Krebs vorzubeugen, indem es das Wachstum von Tumorzellen hemmt (Clouatre & Rosenbaum, 2008).

Die Früchte sind auch eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Himbeerblätter, die oft zu Tee verarbeitet werden, enthalten Gerbstoffe und Flavonoide, die entzündungshemmend und adstringierend wirken. Diese Eigenschaften machen Himbeerblättertee besonders nützlich bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden und Verdauungsproblemen (Blumenthal, Goldberg, & Brinckmann, 2000).

Himbeeren zählen zu den antioxidantienreichsten Pflanzen. Von Amla wird sie noch übertroffen. Lest dazu meinen Beitrag

Die Vorteile von Amla: Antioxidantien, Haarpflege und Hautgesundheit

Schutzpotenziale in 100g (auszugsweise) mol Trolox/100g:
Himbeeren, 1500
Johannisbeeren, 1400
Erdbeeren, 1000
Oliven, 1000
Spinat, 850
Paprika (rot), 840
Heidelbeeren , 740
Tomaten, 170
Gurke, 40
Möhren, 40

Himbeere

Anwendungen

Himbeeren und ihre Blätter finden in der traditionellen und modernen Medizin vielfältige Anwendungen. Frische Himbeeren werden oft wegen ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften konsumiert (Zafra-Stone et al., 2007). Himbeerblättertee wird traditionell zur Unterstützung des weiblichen Fortpflanzungssystems, insbesondere während der Schwangerschaft und zur Erleichterung der Geburt, verwendet (McKay & Blumberg, 2007). Die adstringierenden Eigenschaften der Blätter helfen auch bei Durchfall und Halsschmerzen.

Darüber hinaus wird Himbeerextrakt in Hautpflegeprodukten verwendet, um die Haut zu beruhigen und zu heilen. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Himbeere können bei Hautirritationen und Akne helfen (Puupponen-Pimiä et al., 2001).

Tipp: Himbeersamenöl ist ein wunderbares Anti-Aging-Mittel. Es reduziert Falten und repariert sehr gut kaputte Nagelhaut.

Himbeersamenöl

Heilrezepte

1. Himbeer-Tee

Zutaten:
– 1 Esslöffel getrocknete Himbeerblätter
– 250 ml heißes Wasser
– Honig nach Geschmack

Zubereitung:
1. Die getrockneten Himbeerblätter in eine Tasse geben.
2. Mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
3. Abseihen und bei Bedarf mit Honig süßen.

Heilwirkung:
Himbeerblättertee ist bekannt für seine entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften, besonders bei Menstruationsbeschwerden und Verdauungsproblemen (Blumenthal, Goldberg, & Brinckmann, 2000).

 2. Himbeer-Honig-Maske

Zutaten:
– 1/2 Tasse frische Himbeeren
– 2 Esslöffel Honig
– 1 Esslöffel Joghurt

Zubereitung:
1. Himbeeren pürieren.
2. Mit Honig und Joghurt mischen.
3. Auf das Gesicht auftragen und 15-20 Minuten einwirken lassen.
4. Mit lauwarmem Wasser abspülen.

Heilwirkung:
Diese Maske spendet Feuchtigkeit, hat antioxidative Eigenschaften und kann helfen, Hautirritationen zu lindern und die Haut zu beruhigen (Seeram, 2008).

3. Himbeer-Smoothie

Zutaten:
– 1 Tasse frische oder gefrorene Himbeeren
– 1 Banane
– 1/2 Tasse Joghurt
– 1/2 Tasse Mandelmilch
– 1 Teelöffel Chiasamen

Zubereitung:
1. Alle Zutaten in einen Mixer geben.
2. Mixen, bis eine glatte Konsistenz erreicht ist.
3. Sofort genießen.

Heilwirkung:
Dieser Smoothie ist reich an Vitaminen und Antioxidantien, stärkt das Immunsystem und unterstützt die Verdauung (Zafra-Stone et al., 2007).

 4. Himbeer-Essig

Zutaten:
– 1 Tasse frische Himbeeren
– 500 ml Apfelessig
– 1 Esslöffel Honig

Zubereitung:
1. Himbeeren in ein steriles Glasgefäß geben.
2. Apfelessig und Honig hinzufügen.
3. Das Glas verschließen und zwei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen, gelegentlich schütteln.
4. Abseihen und in eine saubere Flasche füllen.

Heilwirkung:
Himbeer-Essig kann zur Unterstützung der Verdauung und als Tonikum für das Immunsystem verwendet werden (Clouatre & Rosenbaum, 2008).

5. Himbeer-Hustensaft

Zutaten:
– 1 Tasse frische Himbeeren
– 1/2 Tasse Honig
– Saft einer Zitrone

Zubereitung:
1. Himbeeren pürieren und durch ein Sieb streichen, um die Samen zu entfernen.
2. Himbeersaft mit Honig und Zitronensaft mischen.
3. In ein Glasgefäß füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Heilwirkung:
Dieser Hustensaft lindert Halsschmerzen, wirkt beruhigend und entzündungshemmend (McKay & Blumberg, 2007).

Die Himbeere ist ein wahres Naturwunder, das nicht nur lecker, sondern auch vielseitig in der Heilwirkung ist. Mit ihren zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen und Anwendungsmöglichkeiten ist sie ein wertvolles Mittel in der natürlichen Heilmedizin.

Quellen

1. Crozier, A., Jaganath, I. B., & Clifford, M. N. (2006). Phenols, polyphenols and tannins: an overview. In Plant secondary metabolites: occurrence, structure and role in the human diet. Wiley-Blackwell.
2. Clouatre, D., & Rosenbaum, M. (2008). The benefits of the use of plant-based antioxidants. In Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. CRC Press/Taylor & Francis.
3. Zafra-Stone, S., Yasmin, T., Bagchi, M., Chatterjee, A., Vinson, J. A., & Bagchi, D. (2007). Berry anthocyanins as novel antioxidants in human health and disease prevention. Molecular Nutrition & Food Research, 51(6), 675-683.
4. Blumenthal, M., Goldberg, A., & Brinckmann, J. (2000). Herbal Medicine: Expanded Commission E Monographs. Integrative Medicine Communications.
5. McKay, D. L., & Blumberg, J. B. (2007). Cranberries (Vaccinium macrocarpon) and cardiovascular disease risk factors. Nutrition Reviews, 65(11), 490-502.
6. Seeram, N. P. (2008). Berry fruits: compositional elements, biochemical activities, and the impact of their intake on human health, performance, and disease. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 56(3), 627-629.
7. Puupponen-Pimiä, R., Nohynek, L., Meier, C., Kähkönen, M., Heinonen, M., Hopia, A., & Oksman-Caldentey, K. M. (2001). Antimicrobial properties of phenolic compounds from berries. Journal of Applied Microbiology, 90(4), 494-507.
8. Paredes-López, O., Cervantes-Ceja, M. L., Vigna-Pérez, M., & Hernández-Pérez, T. (2010). Berries: improving human health and healthy aging, and promoting quality life—a review. Plant Foods for Human Nutrition, 65(3), 299-308.

 

Abschließend

Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.

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