In meinem heutigen Beitrag möchte ich mich einem Thema widmen, das mir besonders am Herzen liegt. Familie Oehl betreibt einen Gnadenhof und einen Handel mit Bio-Kräuterölen. Eine tolle Entscheidung für Tierwohl und die Natur.
Die letze Chance für Tiere – Gnadenhof
Ich persönlich finde es immer toll, wenn es Menschen gibt, die einen Gnadenhof betreiben. Sie geben alten und ungewollten Tieren die Möglichkeit noch einen schönen Lebensabend zu genießen. Der Gnadenhof „Letzte Zuflucht“ bei Ulrichsberg am Hochficht im Böhmerwald ist nur 12 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und umfasst ein Areal von 5 Hektar. Die Anzahl der Tiere variiert, aber man findet dort Esel, Pferde, Hunde, Katzen und Ziegen. Betrieben wird er von Jobst, Regina, Felix, Wilhelm und Jobst Oehl.
Besonders interessant ist auch der Vertrieb von hochwertigen Bio-Ölen, den Jobst bereits seit mehr als zehn Jahren betreibt. Ich habe ihn gefragt, was ihn zu dem Gnadenhof und zu den Bio-Ölen geführt hat.
1. Wie bist Du auf die Idee kommen einen Gnadenhof zu eröffnen?
In unserer Familie war seit meiner Kindheit an eine ausgeprägte Tierliebe vorhanden, die unseren Alltag mitgestaltete. Nachdem immer mehr Tiere bei uns „strandeten“, beschlossen meine Eltern im Jahre 2003 sich einen Traum zu erfüllen und kauften einen alten Bergbauernhof im nördlichen Oberösterreich. Im Laufe der Zeit fanden verschiedenste Tiere ihren Weg zu uns: Pferde, Ponys, Esel, Hunde, Kühe, Katzen und Ziegen. Wir kauften diese entweder aus schlechter Haltung frei oder retteten sie vor einem Schlachttransport. Wir waren seit jeher ein kleiner Familienbetrieb und finanzierten den Erhalt der Tiere stets privat, ohne Spenden und Förderungen zu beziehen. Da es meine Eltern aus verschiedenen Gründen nicht mehr alleine schaffen den Betrieb zu führen, habe ich vor vier Jahren beschlossen, den Hof zu übernehmen. Momentan leben auf unserem Hof 5 Pferde, 2 Ponys, 2 Hunde und 7 Katzen.
2. Was sind die größten Herausforderungen, vor die Dich der Gnadenhof stellt?
Eine der größten Herausforderungen ist die Grundversorgung durch Futter gewährleisten zu können, dies ist sehr zeit- und geldintensiv. Vor allem wenn zb ein trockener Sommer ist und wir nicht genügend Heu selber produzieren können, müssen wir welches zukaufen. Zusätzlich sind die meisten unserer Tiere alt oder gesundheitlich beeinträchtigt, wodurch Kosten für die medizinische Betreuungen entstehen. Unsere Pony Stute „Scheck“ hat zum Beispiel eine Lungenkrankheit, wir müssen regelmäßig mit ihr inhalieren und mehrmals im Jahr braucht sie zusätzlich tierärztliche Behandlungen um ihre Beschwerden zu lindern. Unser ältestes Pferd Dorina ist bereits 34 Jahre alt und braucht einiges an Zusatzfutter um fit zu bleiben. Stella ist mit ihren 22 Jahren unsere Jüngste im Stall und leidet im Sommer unter einem Sommerekzem, das behandelt werden muss. Ein paar unserer Tiere haben auch bereits Misshandlung erlebt, weshalb sie besonders viel Zuneigung und Liebe benötigen. Alles in allem handelt es sich bei unserem privaten Gnadenhof um ein sehr geld- und zeitintensives Hobby, dass im Großen und Ganzem meine gesamte Freizeit in Anspruch nimmt.
3. Was motiviert Dich weiter zu machen?
Die ganze Arbeit macht mir Spaß und gibt viel zurück, wenn ich zum Beispiel erlebe, wie ein verängstigtes Tier wieder Vertrauen fasst. Die gesamte Entwicklung zu beobachten, von einem total verängstigten und zurückgezogenen Wesen hin zu stolzen Tieren, die ihr Leben wieder genießen können ist einfach erfüllend. Anteil an der Lebensfreude der Tiere haben zu können ist eigentlich das Schönste an dem Ganzen. Ein Blick in die Augen meiner Stella reicht mir aus, um all die anfallende Arbeit mit Freude weiterzumachen. Jedes Tier hat ein Recht darauf zu Leben und es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich Teil davon sein kann, dies zu ermöglichen.
4. Du vertreibst auch Bio-Öle. Wie bist Du dazu gekommen?
Seit meiner Jugend interessiere ich mich für die Heilwirkungen aus der Kraft der Natur. Und so habe ich bereits vor 10 Jahren angefangen führ kleine Firmen zu arbeiten, die mit Naturprodukten arbeiteten und mich bald selbstständig gemacht. Ich mache diese Arbeit gerne, da ich hinter den Produkten stehen kann und es für mich eine positive Weise ist Geld zu verdienen wenn ich Menschen mit Mitteln versorge, die ihre Gesundheit fördern. Besonders schön finde ich es, wenn Stammkunden über Jahre hin immer wieder zu mir an den Stand kommen und mir Rückmeldungen darüber geben wie sehr ihnen mein Produkt hilft, ihre Beschwerden zu lindern. Dabei entstehen schöne Beziehungen und es entwickeln sich auch Freundschaften. Generell bin ich gerne auf Märkten und Messen unterwegs, weil ich den direkten Menschenkontakt genieße. Man lernst so viele Lebensgeschichten und unterschiedliche Persönlichkeiten kennen, das bereichert auch meine Sicht auf das Leben und die Welt. Meine Selbstständigkeit als Händler von Gesundheitsprodukten ermöglicht es mir außerdem flexibel genug zu sein, um nebenbei den Hof führen zu können.
Schaut mal bei Jobst in den Shop vorbei. Link ist hinterlegt.
5. Welchen Tipp für eine Anwendung mit dem Öl kannst Du uns geben?
Unser bekanntestes und beliebtestes Produkt ist das altjapanische Minzöl. Es wird in der Steiermark produziert und wird besonders wegen seiner Intensität sehr von meinen KundInnen geschätzt. Ich empfehle es zur inneren Anwendung bei Probleme mit den Atemwegen und Schnupfen. Dabei kann entweder ein Tropfen direkt eingenommen, oder damit inhaliert werden. Es macht die Bronchien frei und wirkt schleim – und wurfausfördernd. Es wirkt antibakteriell und fördert zudem das Immunsystem. Auch bei Verdauungsproblemen hat es eine angenehme entkrampfende Wirkung. Äußerlich angewendet erleichtert es Verspannungen im Nacken und Schulterbereich. Viele meiner KundInnen berichten auch über eine positive Unterstützung bei Migränezuständen. Zusätzlich lässt es sich äußerlich bei Nervenschmerzen , sowie bei Muskel und Gelenksproblemen anwenden.
Die heilende Wirkung der Minze
Hier auf der Kräuterhexe – Schnu1 habe ich schon öfters über die heilende Kraft der Minze berichte und finde, dass sie in jede Kräuterapotheke gehört. Äußerlich angewendet erleichtert reines Minzöl örtliche Schmerzen, wie Kopfweh und neuralgische Schmerzen. Erfolge erzielt man auch bei Erkältungen, indem man Inhalationen mit dem ätherischen Pfefferminzöl durch. Personen, die oft an Kopfschmerzen leiden, sollten sich mit Pfefferminzöl oder Minzöl die Schläfen einreiben.
Auch bei Muskelschmerzen oder schweren Beinen durch zu langes Stehen oder Sport wirkt die Frische der Minze durch Einreibungen beispielsweise mit einer Rapsöl-Pfefferminzöl-Mischung. Diese wirkt erfrischen, kühlend und beruhigend. Innerlich wirkt es ebenso schmerzstillend und krampflösend. Darüber hinaus löst das Minzöl mit seinen Nebenprodukten eine gallenfördernde Wirkung aus, bringt Gallensteinkoliken oder durch Gallengrieß verursachte Schmerzen zum Abklingen und Darmkrämpfe und Darmentzündungen.
[Produktempfehlung, unbezahlt, Die Bildrechte liegen bei Jobst Oehl.]
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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