Sanddorn

Sanddorn ist eine wahrhaft gesunde Pflanze jetzt im Herbst. Er schmeckt nicht nur Kindern, sondern ist eine Vitamin C – Bombe und wird auch gegen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche eingesetzt. Hier findet ihr mehr über Heilwirkung, Anwendung und ein Rezept zur Herstellung eines Sanddornsafts.

Sanddorn die ideale Herbstpflanze

Im Herbst ist es besonders wichtig, dass wir uns auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und den Körper mit notwendigen Vitaminen  versorgen. Dazu eignen sich jetzt Pflanzen, wie zum Beispiel die Acerolakirsche, oder eben auch der Sanddorn. Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin seit Jahrhunderten verwendet wird. Ihre beeindruckenden gesundheitlichen Vorteile sind in jüngster Zeit verstärkt in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung gerückt. Sanddorn, insbesondere die Beeren und das daraus gewonnene Öl, ist reich an bioaktiven Verbindungen, die eine breite Palette von therapeutischen Wirkungen entfalten können. Im Folgenden werden die wichtigsten heilenden Eigenschaften von Sanddorn beschrieben, gestützt durch wissenschaftliche Studien.

Botanik

Der dornige Strauch kann bis zu 5 Meter groß werden. Die weidenähnlichen Blätter sind auf der Unterseite weiß glänzend. Die Früchte sind orangerot und haben eine eiförmige Gestalt. Sie schmecken säuerlich-mild aromatisch und riechen herb. Sanddorn gedeiht nicht nur bei uns, sondern auch an Dünenbänken am Meer.

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Heilwirkung

Reich an Antioxidantien

Sanddornbeeren sind außergewöhnlich reich an Nährstoffen. Sie enthalten eine hohe Konzentration an Vitamin C, was sie zu einer hervorragenden Quelle für dieses lebenswichtige Vitamin macht. Tatsächlich kann der Vitamin-C-Gehalt von Sanddornbeeren bis zu 15-mal höher sein als der von Orangen. Vitamin C ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und somit Zellschäden zu verhindern. Dies ist entscheidend für die Prävention von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs .

Neben Vitamin C enthalten Sanddornbeeren auch erhebliche Mengen an Vitamin E, Beta-Carotin und Flavonoiden. Diese Verbindungen tragen ebenfalls zu den antioxidativen Wirkungen bei und bieten Schutz vor oxidativem Stress, der durch Umweltfaktoren wie Verschmutzung und UV-Strahlung ausgelöst wird. Eine Studie von Guliyeva et al. (2018) zeigte, dass Sanddornprodukte eine bemerkenswerte antioxidative Kapazität aufweisen, was ihre potenzielle Rolle in der Prävention von oxidativem Stress und damit verbundenen Krankheiten unterstreicht .

Entzündungshemmende Eigenschaften
Sanddornöl, das aus den Samen und dem Fruchtfleisch der Beeren gewonnen wird, ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Dies ist besonders wichtig in der Behandlung von Hauterkrankungen und Wundheilung. Die entzündungshemmende Wirkung des Sanddorns beruht auf der Anwesenheit von ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, sowie auf einer Reihe von Flavonoiden und anderen bioaktiven Substanzen. Diese Verbindungen wirken, indem sie die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen hemmen, was zu einer Reduktion von Entzündungen führt .

In einer Tierstudie von Upadhyay et al. (2009) wurde die heilende Wirkung von Sanddornöl bei der Behandlung von Verbrennungen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Sanddornöl die Wundheilung signifikant beschleunigt und gleichzeitig die Entzündungsreaktionen reduziert. Diese heilenden Eigenschaften machen Sanddornöl zu einem wertvollen Mittel in der Dermatologie und in der Behandlung von Hautverletzungen .

Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit
Die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist ein weiterer Bereich, in dem Sanddorn signifikante Vorteile bieten kann. Die in Sanddorn enthaltenen Flavonoide und ungesättigten Fettsäuren tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei, was das Risiko von Arteriosklerose und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert. Sanddornöl kann auch helfen, den Blutdruck zu regulieren und die Blutzirkulation zu verbessern, indem es die Flexibilität der Blutgefäße erhöht und Entzündungen reduziert.

Eine Studie von Suryakumar und Gupta (2011) fasst die kardioprotektiven Effekte von Sanddorn zusammen und hebt hervor, dass die regelmäßige Einnahme von Sanddornöl zu einer besseren Herzgesundheit führen kann, indem es das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen senkt .

Unterstützung der Verdauung und Lebergesundheit
Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Entgiftungsprozess des Körpers, und Sanddorn kann helfen, die Leberfunktion zu unterstützen und die Verdauung zu verbessern. Sanddornöl enthält Verbindungen, die die Produktion und Freisetzung von Gallenflüssigkeit fördern, was die Verdauung von Fetten erleichtert und die Aufnahme von Nährstoffen verbessert.

Darüber hinaus hat Sanddorn eine hepatoprotektive Wirkung, was bedeutet, dass es die Leber vor Schäden schützen kann. Diese Wirkung ist besonders wertvoll bei der Behandlung von Lebererkrankungen und bei der Unterstützung der Leberregeneration nach einer Schädigung durch Toxine oder Infektionen .

Anwendung in der Kosmetik
Sanddorn hat auch in der Kosmetikindustrie Einzug gehalten, insbesondere in der Hautpflege. Sanddornöl wird in vielen Hautpflegeprodukten verwendet, da es die Hautregeneration fördert, die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und sie vor Umweltschäden schützt. Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren kann Sanddornöl die Hautbarriere stärken, die Elastizität der Haut verbessern und das Auftreten von Falten reduzieren.

Die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Sanddorn machen es auch zu einem wirksamen Mittel gegen Akne und andere Hauterkrankungen. Durch die Reduzierung von Entzündungen und die Förderung der Heilung kann Sanddornöl helfen, das Hautbild zu verbessern und Hautirritationen zu lindern .

Zu Heilzwecken werden ausschließlich die Beeren herangezogen, diese werden im Herbst gesammelt. Sanddorn beinhaltet folgende Inhaltsstoffe: einen durchschnittlichen Vitamin C Gehalt von 50-60 mg auf 100 gr. Fruchtfleisch gerechnet. Damit ist hat er auf jeden Fall mehr Vitamin C als Zitronen. Noch mehr Vitamin C hat beispielsweise die Hagenbutte. Daher wird Sanddorn vermehrt bei Skorbut, Zahnfleischbluten, Hautverletzungen, allgemeinen Schwächezuständen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen eingesetzt. Darüber hinaus besitzt er Vitamin A. Das ist enorm wichtig für die Entwicklung von Zellen und Gewebe (z.B. Haut und Schleimhäute). Das Vitamin spielt außerdem eine Rolle beim Sehvorgang. Vitamin A Mangel kann zu Augenentzündungen und Darmerkrankungen führen. Darüber hinaus hat Sanddorn einen hohen Anteil an Vitamin B12 und sollte daher von Veganern regelmäßig konsumiert werden. Sanddornöl wird außerdem bei Krebspatienten vorbeugend gegen Strahlenschäden eingesetzt.

Anwendung

In Reformhäusern gibt es eine Vielzahl von Produkten, die man zusätzlich aus Sanddorn beziehen kann. An und für sich reicht es jedoch, wenn man täglich drei Esslöffel der Beeren zu sich nimmt. Diese kann man in der Früh z. B. in ein Müsli gibt.

Sanddornsaft

Sandornsaft

Ein tolles Rezept ist der selbstgemachte Sanddornsaft. Man zerdrückt die reifen Beeren in einem Gefäß und legt ein Tuch darüber. Sie benötigen zirka 4-6 Tagen bis sie gegärt sind. Danach seiht man sie durch das Tuch oder über ein sehr feines Sieb ab. Auf 1 Liter Sanddornsaft koche ich ½ kg Zucker 4 Minuten lang ein. (Bitte kostet aber. Ich persönlich mag es nicht so süß, dennoch kenne ich Leute, die bis zu 1 kg Zucker dazufügen.) Den Saft Flaschen füllen und verschließen.

Sanddornöl

Ist ein dünnen Öl, das sowohl gegessen, als auch für die Hautkosmetik eingesetzt werden kann.

Man kann aus Sanddorn auch Marmelade, Gelee oder Likör machen. Alles in allem eine tolle Pflanze, die Platz in der herbstlichen Ernährung finden sollte.

Quellenverzeichnis:

  1. Guliyeva, U., Järvinen, R., Määttä-Riihinen, K., & Yang, B. (2018). Bioactive compounds and antioxidant activity of various berry and fruit wines and liqueurs. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 66(8), 2006-2014. https://doi.org/10.1021/acs.jafc.7b05942 (Open Access)
  2. Upadhyay, N. K., Kumar, R., Mandotra, S. K., Meena, R. N., Siddiqui, M. S., Sawhney, R. C., & Gupta, A. (2009). Safety and healing efficacy of sea buckthorn (Hippophae rhamnoides L.) oil on burn wounds in rats. Food and Chemical Toxicology, 47(6), 1146-1153. https://doi.org/10.1016/j.fct.2009.01.042 (Open Access)
  3. Suryakumar, G., & Gupta, A. (2011). Medicinal and therapeutic potential of Sea buckthorn (Hippophae rhamnoides L.). Journal of Ethnopharmacology, 138(2), 268-278. https://doi.org/10.1016/j.jep.2011.09.024 (Open Access)
  4. Yang, B., Kallio, H. P. (2001). Composition and physiological effects of sea buckthorn (Hippophae) lipids. Trends in Food Science & Technology, 12(4-5), 160-167. https://doi.org/10.1016/S0924-2244(01)00079-9 (Open Access)
  5. Xing, J., Yang, B., Dong, Y., Wang, B., Wang, J., & Kallio, H. P. (2002). Effects of sea buckthorn (Hippophae rhamnoides L.) seed and pulp oils on serum lipid profiles and liver enzyme activities in rats. *Journal of Nutritional Biochemistry

Abschließend

Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.

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