Schon die Kelten sprachen der Schlüsselblume eine magische Wirkung zu Frühlingsbeginn zu. Die gelben Frühlingsboten sind nicht nur schöne Blumen, sie überzeugen auch durch ihre Heilwirkung.
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
Die echte Schlüsselblume zählt zu den Primelgewächsen und wurde bereits im 15. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Für mich persönlich gehören sie zur Osterzeit dazu. Je nach Region blüht sie zwischen Februar und Juni. Die Blüten sind dottergelb und stark duftend. Sie ist eine krautartige, mehrjährige Pflanze, die meist zwischen 10 und 40 cm groß wird. Dabei liebt sie sandig, nährstoffarm und kalkhaltig Böden. Man säht sie im September, Oktober aus.
Bittet achtet darauf, dass es Regionen gibt, in der die Schlüsselblume geschützt ist. Man kann sie aber auch selber ziehen.
Heilwirkung
Schlüsselblume ist ein pflanzliches Heilmittel gegen Erkältungen mit sekretlösender und auswurffördernder Wirkung. Am häufigsten wird sie gegen Husten, Bronchitis und Katarrhe eingesetzt. Darüber hinaus wirkt sie gegen Nervosität. Darüber hinaus wirkt sie basisch und eignet sich hervorragend als Tee bei der Unterstützung von basischer Ernährung. Von der Pflanze wird die Wurzel verwendet, die im März gesammelt wird. Die Wurzel trocknet ihr am besten im Backofen oder im Dörrautomaten.
Nebenwirkungen: In manchen Fällen kann es zu Übelkeit und Magenschmerzen kommen. Schwangere, Stillende und empfindliche Personen mögen die Anwendung bitte mit dem Arzt/der Ärztin abklären.
Aus der TCM
Die Schlüsselblume hilft gegen fieberhafte Erkältungen, sowie auch bei Schlafstörungen, leichtem Stottern und nervöse Schwäche. Sie unterstütz gegen Migräne und Schwindel. (Traversier, 2014, S.331 ff)
Anwendung
Tagesdosis 1-3 g
Tee
Typischerweise wird Sie als Tee getrunken. Dazu setzt man die Wurzeln am besten über Nacht an und erwärmt den Wurzelsud am nächsten.
Tinktur
Man kann auch eine Tinktur von Schlüsselblume anfertigen, sodass man diese dann das ganze Jahr vorrätig hat.
Generell benötigt ihr zur Herstellung von Tinkturen Alkohol. Es empfiehlt sich 70 – 90 %igen Alkohol aus der Apotheke oder hochwertigen Schnaps, Weingeist oder Korn zu besorgen.
Wenn ihr die Tinktur ohne Alkohol herstellen möchtet, verwendet dafür Apfelessig. Am besten einen den man selbst hergestellt hat. Hier könnt ihr mein Apfelessigrezept dazu nachlesen.
- Füllt die Gläser (am besten sind weithalsige) mit den Wurzelstücken der Schlüsselblume auf (je nachdem, welche Tinktur ihr anfertigt) und danach
gießt nun mindestens so viel Alkohol bzw. Apfelessig darüber, dass diese vollkommen bedeckt sind und höchstens so viel, dass man die Tinktur anschließend noch gut schütteln kann. - Verschließt das Glas und stellt es an einem sonnigen, warmen Platz.
- Wartet 8 Tage bis 6 Wochen (Je länger sie steht, desto stärker wird sie.)
- Am besten lasst die Tinktur durch einen Filter (Kaffeefilter) oder durch ein sehr feines Sieb laufen und füllt den verbleibenden Alkohol in kleine Dunkelglasfläschchen mit Tropfeinsatz oder Pipette.
- Beschriftet darüber hinaus die Fläschchen sorgfältig mit dem Namen der Tinktur und dem Herstellungsdatum.
- Von der fertigen Tinktur kannst du dann z.B. 3 mal täglich 1-2 Teelöffel voll bzw. 20-60 Tropfen einnehmen.
- Dunkel und kühl gelagert können sie bis zu 2 Jahre halten.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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Traversier, R. Westliche Pflanzen und ihre Wirkung in der TCM, Haug
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