Ich habe es mir ein Stück weit zur Aufgabe gemacht, fast schon in Vergessenheit geratene Pflanzen, wieder zu portraitieren. Heute widme ich mich dem Schöllkraut, dass seit der Antike in der traditionellen Naturheilkunde eingesetzt wird.
Schöllkraut – Schellkraut – Hexenmilch – Chelidonium majus
Das Schöllkraut war einst ein begehrtes Heilkraut, dem man Heilkräfte gegen Krebs nachsagte. [Willfort, S.437]. Jetzt im März werden seine Wurzeln gesammelt und zu Tinkturen weiterverarbeitet.
Botanik
Vielen geht es so wie mir, man kennt das Schöllkraut aus der Kindheit. Man findet sie in der Nähe von Wäldern, Zäunen und Gärten. Es handelt sich um eine bis zu einem Meter hochwachsende Pflanze. Knickt man ihre Stiele so tritt gelbig milchige Flüssigkeit aus. An der Unterseite sind die Blätter blaugrünlich, die Blüten hingegen sind gelb. Die Wurzel gräbt man von März bis April aus, die Blüten verwendet man von Mai bis August. Die Blüten kann man auch in Rezepten weiterverarbeiten.
Die Wurzel sollet ihr allerdings nicht länger als ein halbes Jahr aufbewahren.
Heilwirkung
- Der Pflanze werden unterschiedliche Heilwirkungen nachgesagt, die historisch gesehen von der Heilung von Krebs, bis hin zur Heilung unterschiedlichster Hautkrankheiten reicht. Heutzutage wird das Heilkraut vor allem für die Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und bei Verdauungsstörungen eingenommen. Es hat eine harntreibende, schmerzlindernde, gallentreibende und krampflösende Wirkung.
- Es beinhaltet Benzylisochinolin-Alkaloide. Vor einer zu hohen Dosierung sollte daher mit dem Arzt gesprochen werden.
- In der Volksmedizin wird der gelbig milchige Saft zur Behandlung gegen Warzen eingesetzt.
- In der TCM wird die Pflanze gegen Gallensteine, Leberschwellungen und Gelbsucht eingesetzt.
- Darüber hinaus werden aus der Pflanze Augentropfen gefertigt, diese sollen vor allem gegen trockene Augen helfen.
Nebenwirkungen
Vorsicht sei geboten bei Schwangeren, Stillenden, Kindern und Personen mit Leberschäden. Insbesondere bei der Einnahme von hohen Mengen können schädliche Wirkungen auf die Leber auftreten. Es wurde sehr selten von akutem Leberversagen, Hepatitis und veränderten Leberfunktionswerten berichtet.
Übrigens,
falls ihr euch auch für Kräuter interessiert, die vielleicht schon ein bisschen in Vergessenheit geraten sind, kann ich euch das Buch von Willfort sehr empfehlen. Es ist ein älteres Kräuterbuch und ein riesen Wälzer, aber bestimmt eines der Standardwerke!
Anwendungen
Mischtee bei Leber- und Gallenleiden
Willfort, S.439 empfiehlt folgende Kräuterteemischung
- 60 g Schöllkraut
- 30 g Rosmarinblüten
- 20 g Waldmeisterkraut und
- 20 g Faulbaumrinde
Man übergieße 2 TL der Mischung mit 250 ml kochenden Wassers und trinke morgens und abends eine Tasse davon.
Tinktur
Schöllkraut bekommt man zumeist in Form von Tinkturen im Handel. Man kann diese aber auch selber anfertigen. Dazu verwendet man die getrockneten Wurzeln des Schöllkrauts. Hier auf der Kräuterhexe habe ich schon sehr häufig Tinturrezepte vorgestellt. In meinem Beitrag
Die wichtigsten Grundrezepte der Kräuterhexe
könnt ihr das Rezept dazu nachlesen.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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Kann das Kraut auch für Tinktur verwendet werden?
Ja, natürlich!