Sonnenblumen gehören zum Sommer dazu. Sie sind der Inbegriff von Sonne, Wärme und einer schönen Zeit. Sie sind vielseitig verwendbar und dienen längst nicht nur als Lieferant des Sonnenblumenöls. In meinem heutigen Beitrag findet ihr einige tolle Rezepte rund um die Sonnenblume.
Sonnenblumen – Sonnenkind
Ich verbinde mit Sonnenblumen (Helianthus annuus) eine schöne Kindheitserinnerung. Oft bewunderte ich die Blumen, die groß wurden und ihren Blick gegen die Sonne richteten. Bei uns findet man sie in vielen Gärten wieder. Dennoch ist sie nicht nur eine Zierpflanze sie kann viel mehr.
Botanik
Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze ist aus unseren Gefilden kaum mehr wegzudenken. Sie wird bis zu 5 Meter hoch, ist gelb bis orange, gehört zu der Familie der Korbblütler und blüht von Juli bis September. Es gibt unterschiedliche Arten, die je nach Verwendungszweck unterschiedlich gezüchtet werden.
Man kann dabei unter anderem nach Ölpflanzen, also Sonnenblumen, aus denen Sonnenblumenöl hergestellt wird, Futterpflanzen, die als Nahrung für Tiere gelten und Zierpflanzen unterscheiden.
Man findet sie in den unterschiedlichsten Größen. Daher kann man sie auch auf Terrasse oder Balkon halten.
Heilwirkung
In alten Kräuterbüchern kann man nachlesen, dass sie früher gegen Malaria eingesetzt wurden. Mittlerweile haben sich die Anwendungsgebiete ein wenig verändert.
Das Öl der Sonnenblumen hat in erster Linie eine wundheilende Wirkung, dabei wirken sie gegen Hautentzündungen, Verbrennung und auch ein wenig als Sonnenschutzfaktor (LSF 2). Es ist sehr sanft und wird auch in manchen Fällen bei Neurodermitis gut angenommen.
Das Kraut der Pflanze wirkt gegen Bronchialkatarrhe, Verschleimungen und Erkältungssymptomen. Die Blüten als Tee eingenommen helfen auch gegen Durchfall.
Anwendungen
Von der Sonnenblume kann man unterschiedliche Pflanzenteile verarbeiten, die eine heilende Wirkung haben.
Sonnenblumenöl zur Entgiftung
Um zu entgiften nehmt ihr einen Esslöffel kaltgepresstes Sonnenblumenöl in den Mund und lasst dieses für zirka 15 Minuten in Mund. Achtung, das Öl nicht schlucken, sondern danach wieder ausspucken. Verwendet dafür ein hochwertiges Biosonnenblumenöl. Die Investition in ein besseres Produkt lohnt sich, denn ihr könnt es sowohl für Heilzwecke, als auch zum Kochen oder verfeinern von Salaten verwenden.
Als Oxymel gegen Bronchialkatarrhe, Verschleimungen und Erkältungssymptome
Hier auf der Kräuterhexe habe ich schon viele Beiträge über Atemwegserkrankungen und über die Herstellung von Oxymel (Sauerhonig) geteilt. (Ich habe euch den Link dazu hinterlegt.) Ein tolles Rezept gegen die beschriebenen Symptome ist ein Oxymel der Sonnenblume.
Die Blütenblätter (frisch oder getrocknet) der Sonnenblume mit dem Apfelessig (doppelt so viel Apfelessig wie Blüten) auf zirka 90 Grad, also kurz vor dem Kochen, erwärmen und mind. eine Stunde ziehen lassen. Auf zirka 40 bis 50 Grad abkühlen lassen und die Blütenblätter absieben. Dann mischt man im Verhältnis 1:4 den Honig dazu, also ein Teil Kräuteressig und vier Teile Honig.
Oxymele sind 6 bis 12 Monate haltbar.
Anleitungsvideo für die nächsten drei Rezepte
Sonnenblumenkernetee
Gegen Verschleimungen, Husten und Bronchialkatarrhe hilft auch ein Tee mit Sonnenblumenkerne. Ich verwende dazu Biokerne. Für eine Tasse Tee mörsert ihr zirka einen Esslöffel der Kerne und lasst diese 5 Min. im kochenden Wasser ziehen. In kleinen schlucken trinken.
Gärtnersalbe für raue Hände
Egal, ob man nun im Garten oder sonst wo mit den Händen arbeitet. Oft werden diese rau und spröde. Dagegen hilft diese selbstgemachte Gärtnersalbe.
Rezept
- 15 ml Ringelblumenöl (Wenn ihr kein Ringelblumenöl zur Hand habt, könnt ihr auch ein anderes hochwertiges Öl verwenden, z.B. Mandelöl, Olivenöl …)
- 15 ml Sonnenblumenöl (Das Sonnenblumenöl könnt ihr in einem warmen Ölauszug selbst machen, oder eines in Bioqualität kaufen.)
- 3 Gramm veganes Soja- oder Bienenwachs
- 3 Tropfen des ätherischen Lavendelöls
- Salbendöschen
Optional
Vitamin E
Dazu erwärmt ihr das Sonnenblumen- und Ringelblumenöl im Wasserbad. Das Sojawachs (vegan) oder Bienenwachs darin auflösen. Wenn alles flüssig ist, dann könnt ihr das Öl in einen Salbenbehälter füllen und das Lavendelöl hinzufügen. Die Salbe hat eine Haltbarkeit von zirka 6 Monate. Wenn ihr eine längere Haltbarkeit wünscht, dann solltet ihr 2-3 Tropfen Vitamin E dazu geben.
Fußpeeling für den perfekt gepflegten Fuß
Zutaten
- 50 Gramm grobes Salz (z.B. Meersalz) (aus dem Supermarkt)
- 15 Gramm Backpulver (dient zur Reinigung) (aus dem Supermarkt)
- 2 Esslöffel Sonnenblumen
- 5 Tropfen ätherisches Salbei-Öl
- 10 Tropfen ätherisches Eukalyptus-Öl
Optional
getrocknete Sonnenblumenblüten – zirka einen halben Teelöffel
Zubereitung
1. Salz mit Backpulver und dem Sonnenblumenöl gut miteinander vermengen.
2. Die getrockneten Sonnenblumenblüten dazu geben.
3. Am Schluss die ätherischen Öle hinzufügen.
Das Foot Scrub hält zirka 6 Monate.
Anwendung
Nehmt Euch ein wenig Zeit und badet die Füße zirka 20 Minuten. Danach die Füße damit einreiben. Die betroffenen Stellen, wie Ballen und Ferse dabei besonders intensiv peelen. Mit lauwarmen Wasser alles abspülen. Anschließend mit Sonnenblumenöl einmassieren; Socken drüber. Dann werden die Füße wunderbar schön.
Aus der Küche
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne haben zahlreiche Nährstoffe und sind sehr gesund. Man kann sie als Snack knabbern, oder man mischt sie in das Müsli. Es gibt auch Vollkornbrote, die Sonnenblumenkerne enthalten.
Auf 100 Gramm gerechnet, enthalten sie rund 19 Gramm Eiweiß und bis zu 6 Gramm Eisen, daher sind sie auch für Vegetarier und Veganer ein besonders wichtiges Lebensmittel. Darüber hinaus beinhalten sie bis 450 Gramm Magnesium, was auch für Sportler interessant ist, da dies Waden- und Muskelkrämpfen vorbeugt.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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