Tinkturen – In leisen Schritten nähert sich uns die kalte Jahreszeit. Für alle Kräuterbegeisterte ist noch viel zu tun. In diesem Artikel möchte ich Euch die wichtigsten Wurzeltinkturen vorstellen, die jetzt im Herbst herzustellen sind.
Botanik
Die Herbstmonate Oktober und November sind für Kräuterhexen sehr wichtig, denn das ist der Monat, in dem man traditionell mit der Herstellung von Tinkturen auf beginnt. Dies hat den Grund, da Wurzeln oft die Basis für Tinkturen sind. Es gibt natürlich eine Vielzahl von Tinkturen, die man auch aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen herstellen kann. Diese sammelt man aber in Frühjahr oder Sommer. Mein heutiger Beitrag bezieht sich aber auf Tinkturen auf Wurzelbasis.
Tinkturen – Die wichtigsten Rezepte für den Herbst
Was ist eine Tinktur?
Tinkturen sind flüssige Extrakte, die aus Pflanzenmaterialien gewonnen werden, häufig durch die Verwendung von Alkohol oder Glycerin. Durch den Alkohol wird die Tinktur konserviert, die zumeist bis zu einem Jahr hält. Es gibt auch Tinkturen, die ohne Alkohol hergestellt werden können, diese wird zumeist auf einer Essig-Basis produziert. Sie dienen dazu, die bioaktiven Verbindungen einer Pflanze zu extrahieren, was eine konzentrierte Form der Wirkstoffaufnahme ermöglicht.
Tinkturen werden oft in der Pflanzenheilkunde eingesetzt, um verschiedene Beschwerden zu behandeln, darunter Stress, Entzündungen und Schlafstörungen. Durch ihre flüssige Form können sie schnell in den Blutkreislauf aufgenommen werden, was ihre Wirksamkeit erhöht. Ihre Haltbarkeit ist in der Regel länger als die von frischen Pflanzen oder Tees, da der Alkohol als Konservierungsmittel wirkt. Tinkturen sind leicht dosierbar und können je nach Bedarf angepasst werden. Zudem sind sie vielseitig einsetzbar, entweder pur oder in Kombination mit anderen Heilmitteln. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Tinkturen eine signifikante therapeutische Wirkung aufweisen können.
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Verwendung von Tinkturen
Es gibt eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten von Tinkturen. Grundsätzlich werden sie in der Kosmetik zur Herstellung von Salben, Shampoos, Lotions und zu heilenden Zwecken zur Gesundheitsvorsorge eingesetzt. Somit kann man sie innerlich, als auch äußerlich anwenden. Nimmt man die Tinktur ein, so sollte man nicht mehr als max. 20 Tropfen drei Mal täglich zu sich nehmen. Es gibt wahnsinnig viele Anwendung für Tinkturen, die wichtigsten Wurzeltinkturen möchte ich Euch heute vorstellen.
Grundrezept für Tinkturen
- Generell benötigt ihr zur Herstellung von Tinkturen Alkohol. Es empfiehlt sich 70 – 90 %igen Alkohol aus der Apotheke oder hochwertigen Schnaps, Weingeist oder Korn zu besorgen.
Wenn ihr die Tinktur ohne Alkohol herstellen möchtet, verwendet dafür Apfelessig. Am besten einen den man selbst hergestellt hat. Hier könnt ihr mein Apfelessigrezept dazu nachlesen.
- Füllt die Gläser (am besten sind weithalsige) mit den Wurzelstücken auf und danach
- gießt nun mindestens so viel Alkohol darüber, dass die Wurzeln vollkommen bedeckt sind und höchstens so viel, dass man die Tinktur anschließend noch gut schütteln kann.
- Verschließt das Glas und stellt es an einem sonnigen, warmen Platz.
- Wartet 8 Tage bis 6 Wochen (Je länger sie steht, desto stärker wird sie.)
- Am besten lasst die Tinktur durch einen Filter (Kaffeefilter) laufen und füllt den verbleibenden Alkohol in kleine Dunkelglasfläschchen mit Tropfeinsatz oder Pipette.
- Beschriftet darüber hinaus die Fläschchen sorgfältig mit dem Namen der Tinktur und dem Herstellungsdatum.
- Von der fertigen Tinktur kannst du dann z.B. 3 mal täglich 1-2 Teelöffel voll bzw. 20-60 Tropfen einnehmen.
Die wichtigsten Wurzeltinkturen im Überblick
Es gibt wahnsinnig viele Variante von Tinkturen, die man herstellen kann. Es würde den Rahmen sprengen hier alle vorzustellen. So möchte ich Euch ein paar meiner Favorits zeigen, die ich im Herbst für den Rest des Jahres herstelle. Bei der Herstellung der Tinktur müsst ihr immer nach vorhin vorgestelltem Rezept vorgehen.
Schritt 1: Pflanzen finden oder aus dem Fachhandel beziehen, die sich für eine Wurzeltinktur eigenen. In früheren Beiträgen von mir findet ihr einen Kräutersammelkalender. Für die Wurzeltinkturen schaut ihr am besten in den Monaten Oktober, November und Dezember nach.
Einige Wurzeln könnt ihr natürlich selber sammeln, bei manchen ist es besser die fertigen Wurzeln zu kaufen. Manche Wurzeln könnt ihr auch im Supermarkt kaufen, in der Apotheke oder einige hier online.
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Alant-Tinktur
Wird bei Verdauungsbeschwerden, Magenschwäche und Lungenleiden innerlich eingenommen. Weiters gibt es
Arnika-Tinktur
Arnika-Umschläge helfen bei Prellungen, Muskel- und Sehnenzerrungen, Verstauchungen und auch bei Gewebsschwellungen nach Knochenbrüchen. Vor allem für sportlich aktive Menschen, wenn sie an Wettkämpfen teilnehmen, ist Arnika eine unverzichtbare Begleiterin.
Eine wärmende Massage vor und nach dem Sport mit Arnikasalbe oder -öl fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur und schützt somit vor Muskelkater. Arnika-Tinktur immer verdünnt mit Wasser 1:5 auf der betroffenen Stelle einreiben. Anwendung erfolgt äußerlich.
Baldrian-Tinktur
Hilft bei nervösen Spannungen, Unruhezuständen, Angst und Schlafstörungen. Sie sollte in keiner Kräuterapotheke fehlen. Anwendung erfolgt durch Einnahme.
Beinwurz-Tinktur
Hilft bei Verletzungen aller Art, Schnittwunden, Risse, Quetschungen, Knochenbrüche, Narben und auch bei Blutergüssen. Die Tinktur wird äußerlich angewendet.
Eisenkraut-Tinktur
Traditionell zur Linderung von Angstzuständen und zur Förderung der Verdauung verwendet.
Engelwurz-Tinktur
Engelwurz hilft gegen all mögliche Magen-/Darmproblem und ist seit Jahrtausenden ein guter Verbündeter!
Farnkraut-Tinktur
Hilft bei Hexenschuss, Rheumatismus, Kreuzweh, Gliederreißen, Kopfweh und darüber hinaus Zahnweh. Anwendung erfolgt äußerlich.
Ginseng-Tinktur
Bekannt für seine adaptogenen Eigenschaften, die helfen, Stress zu bewältigen und die Energie zu steigern.
Ingwer-Tinktur
Wirksam gegen Übelkeit und Magenbeschwerden, hat auch entzündungshemmende Effekte. Ingwer bekommt man im Supermarkt.
Kurkuma-Tinktur
Bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften und Unterstützung bei Verdauungsbeschwerden. Kurkuma bekommt man im Supermarkt.
Nelkenwurzel-Tinktur
Ist besonders erfolgreich bei Zahnschmerzen.
Weidekraut-Tinktur
Wirkt bei Rheuma, Arthritis und Entzündungen.
So das war nun mal ein kleiner Überblick über Wurzeltinkturen. Ich würde mich über euer Feedback dazu freuen.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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Mein lieblings Alrounder seit über 30 Jahren, mit dem ich u A 3 Kinder gross bekommen habe ist Ringelblumen-Propolissalbe:
zerkleinertes Propolis in 60% Alkohol einlegen u 4-6 Wochen täglich schütteln, wenn es aufgelöst ist offen stehen lassen bis es eher cremig, statt flüssig ist. Ringelblumenmazerat (Olivenöl native bio) mit Bienenwachs erwärmen, die Tinktur gut unterrühren und abfüllen. Toll fürSchürfwunden, Prellungen, Insektenstiche, leichte Verbrennungen, raue Lippen/Hände, Fusspilz uvm..